Star-Autorin Juli Zeh beim Literarischen Frühling

Die Erfolgsschriftstellerin liest aus ihren neuesten Werken

Ellershausen(Klaus Brill). Selbstbewusste junge Frauen auf dem Land, die sich nichts gefallen lassen – für solche Charaktere ist in den neueren Romanen von Juli Zeh immer eine tragende Rolle reserviert. Die 50-jährige Star-Autorin aus Bonn lebt seit 2007 in einem kleinen Dorf in Brandenburg und schöpft aus ihren Alltagserfahrungen sowie aus gründlichen Recherchen den Stoff für ihre höchst erfolgreichen Bücher. Erstmals ist es nun gelungen, die gefragte Schriftstellerin für einen Auftritt beim „Literarischen Frühling in der Heimat der Brüder Grimm“ zu gewinnen. Wie die Veranstalter mitteilten, liest Juli Zeh am Dienstag, dem 1. April, um 19:00 Uhr im Philipp-Soldan-Forum in Frankenberg (Eder) aus ihren Werken, in denen sie die aktuelle gesellschaftliche Lage und die Gegensätze zwischen Stadt und Land sowie zwischen Ost und West in Deutschland zum Thema macht. Moderator ist der bekannte Literatur-Kritiker Denis Scheck. „Juli Zeh versteht es wie wie kaum jemand anders, mentale Dissonanzen in unserer Gesellschaft atmosphärisch zu erfassen und literarisch zum Ausdruck zu bringen, und zwar so, dass beide Seiten etwas über einander lernen können“, erklärte die Leiterin des Festivals, die Autorin und Journalistin Christiane Kohl. „Sie ist nicht nur eine brillante und viel gelesene Schriftstellerin, sondern auch eine wache Zeitgenossin, die keine Scheu hat, sich in politische Debatten einzumischen und ihr Unbehagen über bestimmte Entwicklungen zu äußern. Deshalb freuen wir uns sehr, dass sie uns im nächsten Frühjahr die Ehre gibt und bei unserem Festival auftritt.“


Die Autorin, die seit mehr als 20 Jahren zu den erfolgreichsten ihrer Zunft gehört, stammt aus Bonn und wuchs dort als Tochter eines Bundesbeamten auf, der am Ende seiner Laufbahn Direktor beim Deutschen Bundestag war. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft in Passau, Krakau, New York und Leipzig promovierte sie in Saarbrücken 2010 zur Dr. iur., außerdem absolvierte sie ein Studium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Auf Vorschlag der SPD, der sie inzwischen auch angehört, wurde Juli Zeh 2018 vom Brandenburgischen Landtag zur ehrenamtlichen Richterin am Verfassungsgericht des Landes gewählt. Ihre jüngeren Romane, zum Beispiel „Unter Leuten“ und „Über Menschen“, haben vielfach die Verständigungsprobleme zum Gegenstand, die es im Verhältnis zwischen den Menschen in Ost- und West-Deutschland sowie zwischen den Bewohnern ländlicher Regionen und der intellektuellen Schickeria in den Metropolen gibt. In dem vor einem Jahr erschienenen Werk „Zwischen Welten“, das Juli Zeh gemeinsam mit dem Hamburger Autor Simon Urban verfasste, duelliert sich eine Bio-Bäuerin über WhatsApp, E-Mail und Telegram mit einem alten Studienfreund, der leitender Redakteur bei einem Hamburger Wochenblatt geworden ist. Seit vielen Jahren ist die Schriftstellerin mit ihren Büchern regelmäßig auf den Bestseller-Listen vertreten. Ihre Werke wurden in 35 Sprachen übersetzt.


Die Veranstaltung mit Juli Zeh fügt sich ein in die Reihe von mehr als zwei Dutzend Veranstaltungen, mit denen der „Literarische Frühling in der Heimat der Brüder Grimm“ im nächsten Frühjahr vom Freitag, dem 28. März, bis zum Sonntag, dem 6. April 2025, aufwartet. Zu den eingeladenen Autorinnen und Autoren gehören auch die junge Kult-Schreiberin Caroline Wahl und der Satiriker Harald Martenstein, der Sprach- und Himmelsforscher Raoul Schrott, der TV-Produzent und Moderator Hubertus Meyer-Burckhardt sowie die Journalisten Franziska Augstein und Wolfgang Büscher. Ein besonderer Akzent liegt auf dem Leben der Bauern. Zum 500. Jahrestag des Bauernkrieges präsentiert der Fachhistoriker Gerd Schwerhoff eine neue Sicht auf dieses Schlüsselereignis der deutschen Geschichte. Der Schriftsteller Reinhard Kaiser-Mühlecker, selbst ein Biolandwirt, liest aus seinem neuesten höchst ungewöhnlichen Heimatroman.
Nähere Einzelheiten dazu finden sich auf der Website www.literarischer-fruehling.de, wo auch Eintrittskarten gebucht werden können. Wer aktuell über die weiteren geplanten Veranstaltungen sowie über mögliche kurzfristige Änderungen informiert werden möchte, kann unter der Internet-Adresse kontakt@literarischer-fruehling.de kostenlos den Newsletter des Festivals abonnieren.